28. Juni 2015

    Nach dem Untergang: Postapokalyptische Games

    Von Schlingpflanzen überwucherte und von tiefen Rissen durchzogene Wolkenkratzer-Ruinen, sturmgepeitsche Sandwüsten, eine in archaische Stammen-Strukturen zurückgefallene Gesellschaft, notdürftig zusammengeflickte Schrott-Vehikel: Postapokalyptische Szenarien und "After the Bomb"-Stories kombinieren die Angst vor dem Untergang mit der Lust auf Zerstörung und mittelalterlich-steizeitliche Willkür. Wie gut das auch beim Computer- bzw. Videospiel funktioniert, zeigt unsere Galerie – mit 20 beispielhaften Games, die auf die oder andere Weise den Untergang und die Welt danach thematisieren.



    • "Wasteland" (1988) als erstes post-nukleares RPG konnte aufgrund markenrechtlicher Streitigkeiten mit EA nicht zeitnah fortgesetzt werden. "Wasteland 2" erblickt erst 2014 das Licht der verstrahlten Welt, Kickstarter sei Dank.
    • Weil man während der 90er kein neues "Wasteland" veröffentlichen darf, hebt man bei Interplay 1997 mit "Fallout" eine ähnliche Marke aus der Taufe. Der ver-ego-shooterte Teil 3 stellt den bisherigen Höhepunkt dar, Ende des Jahres erscheint Teil 4.
    • id's post-nuklearer Ego-Shooter "Rage" kann zwar nicht ganz die hoch gesteckten Erwartungen erfüllen, doch rückblickend betrachtet hatte die "Fallout light"-artige Mixtur aus Ego-Ballerei und RPG eine Menge Highlights zu bieten.
    • Ubisofts Download-exklusiver Weltuntergangs-Geschicklichkeits- und Ausdauer-Test "I am Alive" will vor allem eins sein: BOCKSCHWER. Das gelingt – nur wird der Spieler für seine Leidensfähigkeit nicht ausreichend belohnt.
    • "Call of Duty: Ghosts" wurde wg. der Zugehörigkeit zur erfolgreichen Military-Shooter-Reihe nicht als post-apokalyptischer Titel wahrgenommen – doch die durch ihre eigenen Weltraum-Waffen in Stücke zerschossenen USA sind hier der eigentliche Star.
    • Bisher hat sich der Ur-Vater der Pop-Apokalypse nicht durch nennenswerte Spiele-Umsetzungen hervorgetan, doch schon September könnte es soweit sein: "Mad Max" von "Just Cause"-Macher Avalanche bringt uns eine offene Welt und tunbare Schrott-Vehikel.
    • Ninja Theorys "Enslaved" verlegt den China-Klassiker "Reise nach Westen" in eine post-nukleare Welt: Aus dem Affenkönig wird der agile 'Monkey', aus dem Mönch Tripitaka wird die schöne 'Trip' und der Schweinedämon Wuneng zum Cyber-Moppel 'Pigsy'.
    • Mit "Jak 2" für die PS2 verwandelt Naughty Dog das Jump'n'Run-Adventure "Jak & Daxter" 2003 in ein Action-Game: Jak und sein pelziger Sidekick fahren fette Geschütze auf und sind mit urigen Vehikeln in einer "Mad Max"-artigen Welt unterwegs.
    • Wunderschön gepixelte Zeitreisen, schräge Charaktere von "Dragon Ball"-Schöpfer Akira Toriyama und ein für 1995 revolutionäres Taktik-Kampfsystem: Squaresofts "Chrono Trigger" für Super NES lässt uns u.a. in eine postapokalyptische Zukunft reisen.
    • Nach ihrer Rückkehr findet "FF XIII"-Frontfrau Lightning in "Lightning Returns" eine dem Untergang geweihte Welt vor: Die letzten Stunden nutzt die inzwischen legendäre Heldin, um beim Welten-Exitus so viele Seelen wir möglich zu retten.
    • Naughty Dogs "Last of Us" gehörte zu den letzten Überraschungserfolgen der letzten Konsolen-Generation: Faszinierende Charaktere und die Inszenierung des Untergangs machen das Survival-Abenteuer zu einem unvergesslichen Erlebnis.
    • Der erste Output von Daedalic war zwar "Edna bricht aus", doch schon vorher bastelte man am Konzept zu "A New Beginning" (2010): Forscher aus der Zukunft reisen in die Vergangenheit, um die Umwelt-Apokalypse rechtzeitig zu verhindern.
    • Trion World's MMO "Defiance" und die Begleit-Serie aus dem TV sind nicht erfolgreich, aber post-apokalyptisch: Nach jahrelangen Alien-Kriegen ist unsere Welt kaputt, aus den auf die Erde gestürzten Raumschiff-Wracks werden Ressourcen geborgen.
    • Muss ein post-apokalyptisches Szenario unbedingt auf der Erde spielen? Nein: Der erdähnliche Planet Sera aus Epics Deckungs-Shootout "Gears of War" wurde durch Ressourcen-Kriege und die Angriffe der monströsen Locust fast völlig verwüstet.
    • Namco Bandais Antwort auf Capcoms Millionen-Seller "Monster Hunter" heißt "Gods Eater Burst", kommt als aufgemotzt Version von "God Eater" und verlegt die PSP-seitige Monster-Hatz in verwüstete, post-apokalyptische Großstädte.
    • Im ersten "Half Life" wird das Portal in ein anderes Universum geöffnet – "Half Life 2" spielt 20 Jahre danach: Durch das Wurmloch haben sich auf der Erde Aliens bereit gemacht, unsere Zivilisation verwüstet und die Überlebenden in Reservate gepfercht.
    • Das "Diablo"-verwandte Action-RPG "Hellgate London" aus den inzwischen geschlossenen 'Flagship Studios' ging von einem durch Dämonen herbeigeführten Weltuntergang aus: Die Verwandtschaft zum "Fallout"-Look ist bei dieser Abbildung unübersehbar.
    • Die "Metro"-Shooter nach den Romanen von Dmitri Gluchowski rücken das klassische After-the-Bomb-Szenario nach Russland und unter die Erde – in das ehemalige U-Bahn-Netz. Oben lauern Strahlung und paranomal begabte Mutanten.
    • Das Action-RPG "Nier" von Cavia und Square Enix glänzt nicht durch eine bombastische Inszenierung, doch die Story macht es zum Kulttitel. Bereits früh wird angedeutet, dass die Fantasy-Welt auf den Ruinen einer alten Zivilisation aufgebaut ist.
    • "The Fall: Last Days of Gaia" verlegt ein "Mad Max"-ähnliches Action-RPG in die nahe Zukunft: Terroristen haben mit Terraforming-Apparaten unsere Umwelt runiert. Das insg. eher unspektakuläre Spiel litt unter zahllosen Bugs.
    • Sieht nicht so aus, ist aber tatsächlich ein postapokalyptisches Abenteuer: "Zelda: Wind Waker" spielt in einer "Water World"-ähnlichen Ozean-'Wüste'. Die Götter haben die Spielwelt geflutet, um ein unbesiegbares Übel aufzuhalten.
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    • #1

      jJQaBOcg (Samstag, 10 September 2022 15:42)

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