Frust im Mittelalter: "Kingdome Come"-Entwickler will Speicher-System überarbeiten

Jetzt aber schnell, um die verlorene Zeit wieder reinzuholen! Wer in "Kingdom Come: Deliverance" den Heldentod stirbt, der wird wegen eines knallharten Speicher-Systems oft zum Anfang einer Queste oder Quest-Reihe zurückversetzt.
Jetzt aber schnell, um die verlorene Zeit wieder reinzuholen! Wer in "Kingdom Come: Deliverance" den Heldentod stirbt, der wird wegen eines knallharten Speicher-Systems oft zum Anfang einer Queste oder Quest-Reihe zurückversetzt.

 

Mit seinem auf realistisches Mittelalter getrimmten Open-World-Rollenspiel "Kingdom Come: Deliverance" hat das tschechische Studio Warhorse erste Verkaufserfolge erzielt - allein am ersten Tag wechselte mehr als eine halbe Million Spiele den Besitzer. Allerdings bekommt das engagierte Projekt nicht nur positives Feedback: Während das liebevoll ausgearbeitete Szenario und die packende Geschichte um Schmiedesohn Heinrich gelobt werden, hagelt es Kritik für die vielen technischen Bugs und einige fragwürdige Design-Entscheidungen. Besonders unbeliebt ist das Speicher-System, das den Spieler auf automatisch angelegte Savegames und den gelegentlichen Einsatz der überteuerten "Retterschnäpse" beschränkt: Wer keinen Schnaps mehr im Gepäck hat, der kann auch nicht manuell seinen Fortschritt sichern - weshalb er im Falle eines plötzlichen Heldentods oder eines Programm-Absturzes unter Umständen dazu verdammt ist, eine langwierige Quest-Reihe erneut anzugehen. Um diesen Zwangswiederholungen zu entgehen, muss man die sauer verdienten Groschen immer wieder in Retterschnäpse investieren anstatt sie für die Charakter-Entwicklung ausgeben zu können.

Ebenfalls kein besonders Publikumsliebling ist die eigenwillige Lösung zum Knacken von Schlössern: Hier muss der Spieler unter Zuhilfenahme beider Analog-Sticks den gesamten Schloss-Mechanismus drehen, während er versucht, den Dietrich in Position zu halten. Das ist mitunter so schwierig, dass die - ebenfalls nicht gerade günstigen - Dietriche haufenweise brechen.

Jetzt versicherte Projekt-Chef Daniel Vávra auf Twitter, man hätte die Rufe der Community erhört und wäre bereits damit beschäftigt, an beiden Systeme "zu arbeiten". Außerdem wolle man sich auch einiger anderer Schwierigkeiten annehmen. Ob es sich dabei um eine Erneuerung der bekannten Lösung oder aber die Bereitstellung alternativer Systeme handeln wird, hat Vávra nicht verraten. Ein kürzlich kursierendes Gerücht über das baldige Eintreffen eines neuen Download-Inhaltes hingegen wurde durch den Entwickler dementiert: Man wolle sich zunächst auf die Problembehebung beim Hauptspiel konzentrieren.

Auf dem PC indes zocken viele "Kingdom Come"-Helden bereits unter Verwendung eines Save-Mods, der es ihnen erlaubt, immer und überall den Spielstand zu sichern.