Kampf gegen die Kurzsichtigkeit: China schränkt Markt für Mobile-Games ein


 

Offenbar weil Kurzsichtigkeit in der asiatischen Bevölkerung stärker ausgeprägt ist als in anderen Kulturen, will die chinesische Regierung die Smartphone-Benutzung durch Kinder und Jugendliche einschränken. Besonders stark davon betroffen sind Smartphone- und Tablet-Games, die in China wesentlich mehr Anklang finden als solche Titel, die auf PC oder insbesondere Konsolen laufen.

Bereits seit einiger Zeit erteilt die Regierung des riesigen Landes weniger Spiele-Herstellern Vertriebs- beziehungsweise Verkaufs-Lizenzen wie bisher. Bei Unternehmen wie Tencent, zu denen auch der erfolgreiche "League of Legends"-Entwickler Riot gehört, hatte die Initiative bereits Einbrüche des Aktienkurses zur Folge. Angeblich geht die Maßnahme auf den chinesischen Staatspräsidenten Xi Jinping höchstpersönlich zurück, ausführendes Organ ist das für Erziehungsfragen zuständige Ministerium.

Anlass für die Besorgnis ist das von Smartphones und Tablets emittierte Blaulicht, das angeblich in den Dopamin-Haushalt der Netzhaut und somit den Wachstumsvorgang der Augen eingreift. Auch PC-Monitore und TV-Schirme strahlen Blaulicht aus und könnten dadurch entsprechende Beeinträchtigen hervorrufen. Allerdings stehen TV-Bildschirme in der Regel so weit vom User entfernt, dass sich hierbei keine Schädigungen ergeben dürften.

Abschließend geklärt sind diese Thesen allerdings nicht, tatsächlich werden in der Wissenschaft vor allem genetische und kulturelle Hintergründe für die in Asien stärker verbreitete Kurzsichtigkeit diskutiert. Die Verbreitung von Spielen und anderen, vor allem westlich geprägten popkulturellen Inhalten sind der chinesischen Regierung schon länger ein Dorn im Auge: Gut möglich, dass die gesundheitliche Begründung nur ein Vorwand ist, um die Verbreitung von etwas zu behindern, dass den eigenen identitären Strömungen zuwider läuft.