Großer Knall an der "Destiny-Front": Entwickler Bungie und Activision trennen sich


 

"Destiny 2" und seine bisherigen Erweiterungen - darunter das am 4. September veröffentlichte "Forsaken" – haben die Verkaufs-Erwartungen von Publisher Activision nicht erfüllt und die mit Teil mühsam aufgebaute Marke langsam erodieren lassen. Wer an dem Niedergang Schuld hat, ist vermutlich Interpretationssache: Glaub man den Stimmen aus Richtung Activision, ist Entwickler Bungie zu bummelig – bei dem wiederum ist man wohl der Meinung, dass das mutmaßlich raffgierige Publisher-Imperium zu viel Druck aufbaut. Fakt ist auf jeden Fall, dass die Meinungsverschiedenheiten jetzt zum Bruch zwischen den beiden geführt haben: Activision trennt sich von Bungie, überlässt die (inzwischen nicht mehr ganz so) wertvolle Shooter-Marke aber ohne zu Murren dem einstigen Entwicklungspartner. Zur Erinnerung: Zum Start der ersten "Destiny"-Episode Ende 2014 kündigte der US-Hersteller an, im Laufe der kommenden Jahre satte 500 Millionen Dollar in das neue Franchise stecken zu wollen. Aber inzwischen scheint man wohl der Meinung zu sein, dass sich diese Investition nicht auszahlt.

Obwohl "Halo"-Erfinder Bungie die "Destiny"-Reihe künftig selber fortführen darf, bleiben Teil 1 und 2 zumindest vorerst im Angebot von Activision beziehungsweise Blizzards Battle.net-Plattform, auch der Community-Support für beide Spiele bleibt angeblich gewährleistet. Ob Bungie über genug Mittel verfügt, um "Destiny" auf dem gleichen Niveau fortzusetzen, ist unbekannt, aber vermutlich dürfte mal bald auf der Suche nach Geldgebern sein. Vor circa einem halben Jahr hat das chinesische Internet- und Games-Unternehmen NetEase hundert Millionen Dollar in Bungie investiert und dafür eine Minderheitsbeteiligung an dem Studio erhalten. Die sollten allerdings nicht in die Entwicklung von "Destiny", sondern neuen Marken fließen.