Geldregen dank "Fortnite": Epic Games wird immer wertvoller


 

Als Gründervater und Chef von Epic Games dürfte Tim Sweeney mittlerweile zum elitären Club der Games-Milliardäre gehören. Dabei war seine Firma Schätzungen zufolge im Jahr 2012 "nur" um die 825 US-Millionen Dollar wert. Der chinesische Internet-Riese Tencent kaufte sich damals für 330 Millionen bei dem Unternehmen ein und hält noch heute 40 Prozent der Anteile. Zeitweise schien es trotz "Unreal Engine" und "Gears of War" nicht mehr gar so rosig um das in North Carolina angesiedelte Unternehmen bestellt, denn seit einigen Jahren machen besonders bei kleinen Entwicklern beliebte Game-Engines wie "Unity 3D" dem Technologie-Experten Epic ernsthaft Konkurrenz. Außerdem brachte der 2016 eingeführte MOBA-Shooter "Paragon" nicht den gewünschten Erfolg. Inzwischen verkündete Chef Sweeney, man könne mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen keine moderne Blockbuster-Produktion mehr stemmen.

Doch zur Freude von Tencent und Sweeney ist die immerhin um die 700 Mitarbeiter starke Firma inzwischen nicht nur aus dem Schneider, sondern hat obendrein ihren Wert auch noch astronomisch steigern können: Einer Analyse der Nachrichten-Agentur Bloomberg zufolge beläuft sich der aktuelle Wert des Unternehmens auf fünf bis acht Milliarden Dollar. Würde sich der Entwickler aktuell von einem Publishing-Riesen wie Electronic Arts oder Activision kaufen lassen, könnten die Kassen so richtig klingeln: Dann würde - so die Bloomberg-Analysten - eine Übernahme-Summe von gut und gerne 14 Milliarden Dollar fällig werden.

Für die traumhaften Daten hauptverantwortlich dürfte der Erfolg des Multiplayer-Shooters "Fortnite" sein, der nach einem anfangs eher verhaltenen Start durch die Einführung eines "Battle Royal"-Modus schließlich kometenhaft abheben konnte. Obwohl es sich dabei um einen Free-to-Play-Shooter handelt, gaben bei einer Marktforschungs-Maßnahme immerhin 69 Prozent von tausend befragten "Fortnite"-Spielern an, in dem Shooter bereits Geld für Ingame-Käufe ausgegeben zu haben. Das monetäre Ergebnis dieses Engagements kann sich sehen lassen: Allein im Mai brachte es die Online-Ballerei auf 300 Millionen Dollar Umsatz. Für das Jahr 2018 erwarten Analysten gar einen Umsatz von zwei Milliarden Dollar. Ebenfalls über den Erfolg erfreut sein dürfte das polnische Entwickler-Studio People Can Fly - der eigentliche Architekt hinter dem Milliarden-Hit. Der zeitweise zu Epic gehörende Entwickler ist seit 2015 wieder selbständig, dabei aber nach wie vor eng mit Epic verzahnt.