Markt für VR-Headsets 2018 dezent gewachsen

Durfte sich 2018 von allen Premium-Headsets für den PC über die meisten Verkäufe freuen: die Oculus Rift.
Durfte sich 2018 von allen Premium-Headsets für den PC über die meisten Verkäufe freuen: die Oculus Rift.

 

Dass der VR-Markt noch nicht die Massen erreicht, ist kein Geheimnis. Doch einer Erhebung von Valve zufolge ist er 2018 zumindest spürbar gewachsen. Der Steam-Betreiber erhebt die entsprechenden Nutzerdaten über seine Internet- und Vertriebs-Plattform Steam, bei der etwa 90 Millionen Gamer registriert sind. Dabei dürfte es sich zwar mehrheitlich um sogenannte Heavy User, also ausgesprochene Games-Enthusiasten handeln. Aber unter denen ist der Anteil der Headset-Besitzer im vergangenen Jahr von etwa 0,4 auf circa 0,8 Prozent gewachsen. Das wären - umgerechnet auf die Zahl an Steam-Nutzern - etwa 720.000 Headset-Besitzer. Da vermutlich die meisten PC-Gamer mit VR-Interesse über einen Steam-Account verfügen, ist es unwahrscheinlich, dass diese Zahl wesentlich von der tatsächlichen Markt-Abdeckung durch Headsets abweichen dürfte.

Im September 2018 hatte VR-Wegbereiter Oculus die Zahl von etwa zehn Millionen Headset-Besitzern in den Raum geworfen: Erst ab dieser Ziffer könnte man dem Hersteller zufolge überhaupt von einem funktionierenden Geschäftsmodell reden. Das aktuelle – wenn auch nur dezente – Wachstum wiederum dürfte auf neue und zugänglichere Spiele wie das rhythmische Lichtschwert-Gefuchtel "Beat Saber" zurückzuführen sein.

Was Valve dabei bei all dem noch weniger freuen dürfte: Während das vom Steam-Betreiber selber mitentwickelte Headset HTC Vive um 65 Prozent und damit auf einen Marktanteil von 0,33 Prozent wachsen konnte, bringt es Nebenbuhler Oculus mit seiner Rift auf immerhin 0,37 Prozent auf damit auf einen dezent größeren Anteil. Schlusslicht ist – wider Erwarten – der von Microsoft entwickelte Mixed-Reality-Standard, dem man 2017 noch die besten Chancen einräumte, den neuen Markt von hinten aufzurollen: Mixed Reality dümpelte Anfang 2018 auf einem nicht mal erfassbaren Niveau und ist im Lauf der letzten Monate auf gerade einmal 0,07 Prozent nach oben gegangen. Zumindest gehen diese Anteile aus einer Erhebung der Headset-Spezialisten von "Upload VR" hervor. Bei den Zahlen nicht berücksichtigt wurde Sonys exklusiv an die PS4-gekoppelte PlayStation VR, die mit ungefähr drei Millionen verkauften Einheiten nach wie vor der unangefochtene Marktführer im Bereich der Premium-Headsets ist.

Die Veröffentlichung neuer und leichterer Headset-Modell im neuen Jahr könnte die Verbreitung des VR-Mediums zusätzlich befeuern. So will Oculus neben einem neuen und verbesserten Rift-Modell bald die Einsteiger-Brille "Quest" veröffentlichen, die für nur etwa 400 Dollar ohne teuren Spiele-PC oder Smartphone auskommt.