16-Bit-Pixel-Himmel: SEGA bestätigt Release-Datum für "Mega Drive Mini"


 

Mit den Mini-Versionen seines 8-Bit-NES und 16-Bit-Super-Nintendo hat sich Traditions-Konsolist Nintendo eine goldene Nase verdient, für Sony dagegen ist das Geschäft mit den Schrumpf-Konsolen weniger glücklich gelaufen: Seine 2018 veröffentlichte PlayStation Classic sah sich wegen mangelhafter Emulation und dürftiger Spiele-Auswahl massiver Kritik ausgesetzt - von Presse- ebenso wie von User-Seite. Auch SEGA wollte bereits seinen Hut in den Comeback-Ring werfen - doch aus seinem ursprünglich für 2018 angekündigten Mega-Drive-Comeback (pünktlich zum 30-jährigen Jubiläum des Geräts) wurde vorerst nichts. "Erst 2019" hieß es stattdessen vage, einen genaueren Termin blieb man den Fans schuldig.

Bis jetzt: Nun hat der deutsche Hersteller und SEGA-Vertriebspartner Koch Media angekündigt, dass die Miniatur-Version des 16-Bit-Oldies am 19. September dieses Jahres erscheint. Der Pressemeldung zufolge soll die Kleinst-Konsole 80 Euro kosten und mit 40 vorinstallierten Spielen kommen - doppelt so viele wie beim SNES Mini. Offiziell bestätigt sind bisher allerdings nur die Namen von zehn Spielen: Neben "Sonic the Hedgehog" - dem Debüt von SEGAs blauem Blitz-Igel - sollen der meditative Geschicklichkeitstest "Ecco the Dolphin", Konamis Action-Jump'n'Run "Castlevania: Bloodlines", die Arcade-Ballerei "Space Harrier 2" und der Rollenspiel/Strategie-Klassiker "Shining Force" Teil der Auswahl sein. Ebenfalls angekündigt sind die Grübelei "Dr. Robotnik's Mean Bean Machine", das schräge "ToeJam & Earl", die launige Comic-Keilerei "Comix Zone", die blitzschnellen "Gunstar Heroes" sowie das 1988 visuell revolutionäre Kampfspiel "Altered Beast", das unter anderem Bestandteil eines Mega-Drive-Spiele-Bundles war.

Das 1988 in Japan, aber erst ab 1990 in Deutschland vermarktete Mega Drive (in den USA "Genesis") läutete das 16-Bit-Konsolen-Zeitalter ein und sicherte Hersteller SEGA wichtige Marktanteile im Kampf gegen Nebenbuhler Nintendo. Dessen Super Nintendo erschien erst zwei Jahre später, konnte sich aufgrund eines besseren Grafik- und Soundchips allerdings schnell gegen SEGAs Gerät durchsetzen. Einziger Nachteil gegenüber SEGAs älterer Hardware war der langsamer getaktete Prozessor des Geräts, weshalb das Mega Drive für die Entwickler schneller Shooter-Spiele weiterhin erste Wahl blieb. Etwa drei Jahre später veröffentlichte SEGA eine mit "Mega-CD" betitelten CD-ROM-Erweiterung für die Modul-basierte Konsole, später folgte der Aufsatz "32X", der dem Gerät einen technischen Performance-Boost verpassen sollte. Beide Erweiterungen blieb der Erfolg der Basis-Konsole versagt - ebenso wie den Nachfolge-Geräten Saturn und Dreamcast, bis sich SEGA zwischen 2001 und 2002 aus dem Hardware-Geschäft zurückzog.