Embracer x 3 = ??

Will sein Unternehmen wieder sicherer machen, indem er es dreiteilt: Embracer-Chef Lars Wingefors
Will sein Unternehmen wieder sicherer machen, indem er es dreiteilt: Embracer-Chef Lars Wingefors

 

NEWS • Das Drama um die schwedische Embracer-Gruppe in die nächste Runde: Nachdem man sich erst vor knapp drei Wochen von Saber Interactive und Gearbox getrennt (oder genauer: die haben sich von Embracer getrennt) und infolgedessen ein spürbares Börsen-Plus verzeichnet hat, soll jetzt der nächste Schritt bei der Gesundung des angeschlagenen Publisher-Potts folgen. Dafür will man aus dem Ozeanriesen drei kleinere, voneinander unabhängig über die Markt-Meere kreuzende Schiffe machen, von denen jedes für sich schneller und weniger werden soll (und obendrein Börsen-notiert). Plus: Sollte eines der Schiffchen auf Grund laufen oder absaufen, wären die beiden Kollegen davon unbetroffen.

 

Geplant sind der baldmöglichste Stapellauf der "Asmodee Group" (für Sammelkarten, Boardgames und Pen-and-Paper- bzw. Tabletop-Kram), von "Middle-Earth Enterprises & Friends" (um Produkte zu verwalten und zu veröffentlichen, die z.B. zu den Marken "Der Herr der Ringe" und "Tomb Raider" gehören – mit Crystal Dynamics, Dambuster, Eidos Montreal, Flying Wild Hog, Warhorse, Vertigo, Plain und 4A im Studio-Portfolio) sowie "Coffee Stain & Friends". Letzteres Schiff würde vor allem den österreichischen Hersteller THQ Nordic beherbergen – zusammen mit Tuxedo Labs, Amplifier, Ghost Ship Tarsier und natürlich Coffee Stain.

 

Da die Brettspiel-Sparte aktuell wohl besonders lukrativ läuft, bekommt die "Asmodee Group" das größte Embracer-Schuldenpaket ab: 900 Mio. Euro Miese muss man hier schultern, um die digitalen Sparten zu entlasten. Will heißen: Entweder traut man Asmodee am ehesten zu, den Schuldenberg abzutragen – oder man könnte ein Kentern dieses Schiffes am ehesten verschmerzen. Brettspiel-Fans sollten demnach die Daumen drücken, dass nicht ausgerechnet der hoch-profitable, franhzösische Spiele-Verlag unter dem Unsinn zerbricht, den Wingefors & Co. während der letzten Jahre getrieben haben, als sie eine Gaming-Firma nach der anderen geschluckt haben, um anschließend viele davon halbverdaut wieder auszuspucken.