Auf der Zombie-Insel ist die Hölle los: Deep Silver und Fatshark erzählen mit ihrem "Dead Island"-Spin-Off "Escape Dead Island", wie es zu den Ereignissen im Action-Erfolg kommen konnte.
Besitzer von Xbox 360, PS3 und PC freuen sich auf ein geradliniges, aber auch aufschlussreiches Abenteuer.
für Xbox 360, PS3, PC
von Fatshark / Deep Siler
für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis
im Handel
ca. 45 (Konsole) bzw. 49 Euro (PC)
ab 18 Jahren
OBEN: Mit Katana und Knarre geht's den Zombies an den verfaulten Kadaver.
LINKS: Noch hat Cliff gute Laune. Hier nehmen die Freunde Kurs auf die Insel und hoffen auf ein tolles Abenteuer.
Mit seinem hierzulande indizierten Zombie-Geschnetzel "Dead Island" hat der deutsche Spiele-Hersteller 'Deep Silver' seinen bisher größten Erfolg gefeiert. Die egoperspektivische Untoten-Jagd versetzte die Zombie-Apokalypse an tropische Palmenstrände und veredelte sie mit Rollenspiel-Elementen – darunter auch ein komplexes System für Herstellung eigener Waffen.
Während man bereits am offiziellen zweiten Teil arbeitet (Anfang 2015 exklusiv für Next-Gen-Hardware), legen die Schweden von 'Fatshark' jetzt ihre eigene Interpretation der Thematik vor: Ihr Serien-Spin-Off "Escape Dead Island" ist kein karibisches Open-World-Gemetzel wie das Original – stattdessen erleben Held Cliff Calo und seine beiden Freunde ein vergleichsweise geradliniges Action-Adventure in dreidimensionaler Comic-Grafik. Dabei wollen sie den Ereignissen des Hauptspiels auf den Grund gehen: Cliffs Vater ist ein stinkreicher Medien-Mogul – nur von seinem faulen und vergnügungssüchtigen Twen-Sohn hält er scheinbar nicht viel. Also stibitzt der Sprössling kurzerhand Papis Yacht, um zusammen mit seinen beiden Begleitern die Nachbarinsel des 'Dead Islands' Banoi anzusteuern. Auf dem Eiland 'Narapela' will man nämlich Hinweise auf die Ursprünge der Seuche finden, um die Story dann Cliffs Vater auf den Tisch zu knallen. Immerhin ist die Insel in Besitz eines Pharma-Konzerns: Wenn der mal nicht etwas mit den Ereignissen auf dem einstigen Urlaubs-Paradies zu tun hat!
Zuerst glaubt Cliff, es wäre mit ein paar Schnapschüssen getan (oben), doch bald muss er mit Axt, Knarre und Totschlägern um sein Leben kämpfen.
Leider haben die drei ihre Rechnung ohne die lebenden Toten gemacht: Die haben nämlich auch dieses Eiland fest im Klauengriff. Also darf wieder eifrig gemetzelt werden: Cliff knüppelt die Zombies mit einem Eisenrohr nieder, zerteilt sie mit dem Katana oder jagt ihnen per Pistolen- bzw. Schrotflinten-Beschuss klaffende Löcher in den vergammelten Corpus. Besonders schonend für die Lebensleiste des Helden ist allerdings das Umschleichen der Schlurfer: Von hinten anpirschen, dann einen Schraubenzieher ins verrottete Hirn treiben – und schon gibt das Monster Ruhe.
Auf die aus dem Original-"Dead Island" bekannte Bewegungsfreiheit muss Cliff allerdings ebenso verzichten wir auf das Basteln und Modifzieren von Totschlägern bzw. Bleipusten. Stattdessen schleicht und metzelt der Millionärs-Spross durch einen engen Action-Schlauch, der sich vor allem darauf konzentriert, die dürftige Geschichte um ein wissenschaftliches Projekt zu erzählen, das ganz furchtbar schiefgelaufen ist.
Obwohl die steifen, emotionslos wirkenden Figuren kaum dazu taugen, ein atmosphärisches Horror-Abenteuer zu transportieren, sorgt das angenehm unkomplizierte "Escape Dead Island" für einige launige Stunden: Fatsharks Abenteuer kommt direkt zur Sache und macht bis zum bitteren Ende keine Gefangenen.
6.5
befriedigend
Grafik: ausreichend
Sound: befriedigend
Steuerung: gut
Spielspaß: befriedigend