Embracer verkauft "Borderlands"-Macher Gearbox an 2K


NEWS • Bis kürzlich hat man noch alles an sich gerissen, was nicht niet- und nagelfest war – und jetzt wird es entlassen, geschlossen oder verschleudert: Die seit einem geplatzten Milliarden-Deal in massive Schieflage geratene Embracer-Gruppe aus Schweden versucht mit allen Mitteln, wieder flüssig zu werden – und das vor allem durch Sparmaßnahmen. Als Folge davon verlieren hunderte Spiele-Entwickler entweder ihren Job … oder aber ihr Arbeitgeber wechselt den Besitzer. Wie jüngst beim "Verkauf" von Saber Interactive passiert: In diesem Fall wurde das Studio allerdings nicht von einem anderen Publisher gekauft, sondern hat sich vielmehr mithilfe einer offenbar für genau diesen Zweck gegründeten Investment-Geselllschaft selber ausgelöst.

 

Denn mal ehrlich: Wer will schon Teil einer Firma sein, die zuerst – offenbar ohne viel Sinn oder Verstand – geliehenes Risiko-Kapital rausgeschmissen hat und jetzt quasi reflexartig Stellen sowie ganze Studios von der Liste streicht? Kurzum: Wer die Chance hat, ein sinkendes Schiff zu verlassen, der nimmt sie wahr – auch wenn das manchmal bedeutet, dass man sich zuerst ein eigenes Behelfs-Rettungsboott zimmern muss. Im Fall von "Borderlands"-Macher Gearbox ist die Rettungsaktion etwas komfortabler verlaufen: Man konnte vom sinkenden auf einen anderen, im selbem Gewässer kreuzenden Dampfer springen – und zwar auf den Take-Two-Dampfer. Mit dem hat man außerdem schon reichlich Erfahrung – immerhin sind sämtliche Spiele der erfolgreichen "Borderlands"-Reihe unter dem US-Label hinter "GTA", "Red Dead Redemption", "Bioshock" & Co. entstanden. Der hat sich die Rettungsaktion übrigens einiges kosten lassen: Bevor man die in Seenot geratenen Kollegen retten durfte, musste man den Kapitän des Leck geschlagenen Embracer-Schiffs erst mit Geldscheinbündeln im Wert von 460 Mio. Dollar bewerfen. Aua.

 

Außerdem hatGearbox bei dem Rettungsmanöver einiges an Gewicht verloren: Gearbox Publishing, die Cryptic Studios ("Neverwinter Online", "Star Trek Online") sowie zwei weitere Entwickler und die Rechte an gleich mehreren prominenten Spielen (darunter "Remnant") sind noch immer auf dem Embracer-Pott angekettet. Wollen wir hoffen, dass sich das Leck noch dichten lässt, bevor der Kahn endgültig absäuft.