Die teuersten Games aller Zeiten


 

Teuer, teurer, "Destiny"? Ist Activisions Action-Spektakel wirklich das teuerste Videospiel aller Zeiten? Oder nimmt inzwischen Rockstars Wild-West-Epos "Red Dead Redemption" auf dem Thron der Budget-Sprenger Platz? Vielleicht gebührt diese zweifelhafte Ehre aber sogar der durch Fan-seitige Spenden finanzierten Space-Opera "Star Citizen"? Die folgenden 20 Titel haben - nach offiziellen Zahlen und Expertenschätzungen - alle bekannten Budget-Grenzen gesprengt und selbst manchen Hollywood-Blockbuster auf die Kleingeld-Ränge verdrängt.


 

"Crysis 3" (66 Millionen Dollar)
Auch der dritte Ego-Shooter des Frankfurter Technologie- und Engine-Experten Crytek ist ein Musterbeispiel dafür, dass deutsche Spieler-Entwickler sehr wohl auf internationalem Niveau liefern können. Trotzdem war dem mit 66 Millionen Dollar für deutsche Verhältnisse äußerst kostspieligen SciFi-Ego-Shooter kein großer Erfolg vergönnt: Weltweit konnte Crytek nicht einmal zwei Millionen Exemplare verkaufen, der Vorgänger hat fast das Doppelte geschafft.

 


 

"Shenmue" (70 Millionen Dollar)
Mit 70 Millionen Dollar reinen Entwicklungskosten (einigen Quellen zufolge nur 47 Millionen) galt die ehrgeizige Großproduktion von Segas Entwickler-Star Yu Suzuki bis vor wenigen Jahren noch als eine der teuersten Spiele-Produktionen überhaupt. Das mit Quicktime-Events und Beat'em-Up-artigen Gefechten angereicherte Adventure um einen magischen Baum ist bis heute Kult. Teil 3 entsteht gerade mithilfe von Crowdfunding-Spenden und hat mindestens 16 Jahren Verspätung.


 

"Defiance" (80 Millionen Dollar)
Mit dem Action-lastigen Online-Rollenspiel "Defiance" wollte der auf Multiplayer-Inhalte spezialisierte Hersteller Trion Worlds Neuland betreten: Das Spiel wurde durch eine drei Staffeln umfassende TV-Serie des Syfy-Channels flankiert, deren Handlung sich grob an den Entscheidungen der Spiel-Community orientierte. Die 80 Millionen Dollar Produktionskosten dürfte das Spiel kaum rein geholt haben: Der Titel hat nicht mal die Millionen-Marke geknackt.

 


 

Detroit: Become Human (85 Millionen Dollar)
Eigentlich sollte Filmspiel-Spezialist David Cage mit rund 40 Millionen Dollar auskommen, um seinen futuristischen Roboter-Aufstand zu inszenieren, doch am Ende kostet "Detroit: Become Human" sehr viel mehr: Quantic Dream hat das Produktions-Budget um mehr als das Doppelte überzogen, Krach mit Geldgeber Sony war da vorprogrammiert. Inzwischen wird sogar darüber gemunkelt, dass das Studio deshalb beim PlayStation-Hersteller auf der "Abschussliste" steht.

 


 

Assassin's Creed Origins (95 Millionen Dollar)
Wesentlich größer als "Assassin's Creed Unity" ist der letzte Serien-Teil "Origins": Ordensgründer Bayek reist wahlweise auf Pferde- oder Kamel-Rücken kreuz und quer durchs alte Ägypten, sogar Rutschpartien auf den Pyramiden sind drin. Trotzdem war das Abenteuer am Nil spürbar günstiger als der Ausflug nach Paris, denn für "Origins" musste keine neue Game-Engine entwickelt werden.

 


 

"Disney Infinity" (100 Millionen Dollar)
Disneys Antwort auf Activisions märchenhaft erfolgreiche "Skylanders" ist zwar nicht annähernd so erfolgreich wie das Original - aber sie war erstaunlicherweise spürbar teurer! Die Kombination aus Action-Figuren und Rollenspiel Super-Light hat insgesamt um die hundert Millionen Dollar verschlungen.

 


 

"Red Dead Redemption" (100 Mio. Dollar)
Das "GTA" im Wilden Westen hat vielen Spielern und Kritikern noch besser gefallen als das neuzeitliche Vorbild, denn es ist filmischer, atmosphärischer und räudiger. Und Pferde statt Pferdestärken haben auch was für sich. Trotzdem war der Ausflug in die Zeit der letzten Revolverhelden günstiger: Hundert Millionen Dollar Produktionskosten stehen mehr als zwölf Millionen verkauften Exemplaren gegenüber. Nicht so gut wie "GTA", aber für ein Debüt sehr beachtlich.

 


 

Tomb Raider (100 Millionen Dollar)
Um wieder eine neue Linie in die verfahrene Serien-Geschichte der Extrem-Archäologin Lara Croft zu kriegen, haben Publisher Eidos und Entwickler Crystal Dynamics der Dame ein Reboot mit Kino-Qualitäten beschert: Ein Spaß, den man sich offenbar hundert Millionen Dollar hat kosten lassen. So richtig lukrativ wurde der Titel allerdings erst durch seine Wiederveröffentlichung auf Next-Gen-Systemen: Inzwischen nähert sich Lady Lara der Marke von sechs Millionen verkauften Exemplaren.

 


 

"Too Human" (100 Millionen Dollar)
Das von Microsoft in Auftrag gegebene "Too Human" war von Anfang an ein Problembär: Dürftige Spielbalance, niedrige Zugänglichkeit und chaotisches Gameplay machten die futuristische Interpretation der nordischen Göttersaga zum Verkaufsflop und für den Entwickler endete alles obendrein in einem teuren Rechtsstreit mit "Unreal Engine"-Macher Epic. Teuer war auch das Spiel selber: Allerdings sieht man "Too Human" die fast 100 Millionen Dollar Budget nicht an.

 


 

"Max Payne 3" (105 Millionen Dollar)
"GTA 5" ist nicht die einzige Kostenexplosion aus dem Haus Rockstar: Action-Rentner Max Payne hat sich seinen jüngsten Auftritt mit immerhin mit 105 Mio. Dollar vergüten lassen. Nur der Erfolg, der blieb leider aus. Rund zweieinhalb Mio. verkaufte Exemplare waren bei dem Budget einfach zu wenig. Zum Vergleich: Von "GTA 5" ist man bis heute fast hundert Millionen Stück los geworden.

 


 

Horizon: Zero Dawn (120 Millionen Dollar)
Gemessen an seiner revolutionären Grafikpracht ist das in den holländischen Guerrilla-Studios entwickelte Open-World-Abenteuer "Horizon" ein echtes Schnäppchen: Für vergleichsweise günstige 120 Millionen Dollar reist Amazone Aloy durch die Cyber-Steinzeit und kloppt dabei riesiges Roboter-Getier zu Bruch. Das Konzept kam so gut an, dass Guerrilla schon jetzt an einem Nachfolger bastelt.