Relic rettet sich selbst


 

NEWS • Wenn selbst die Space-Marines ein Schlachtfeld aufgeben, dann sollte man sich ernsthaft Sorgen machen: So oder so ähnlich könnte man den Abzug von Relic Entertainment aus der Sega-Sphäre interpretieren. Denn der vor allem für seine "Warhamer 40.000"-Strategiespiele bekannte Entwickler aus Kanada, der seit 2013 zu Sega gehört, trennt sich jetzt vom Sonic-Publisher.

 

So ganz überraschend kommt die Scheidung allerdings nicht: Bereits September 2023 hat Sega Sammy anbekündigt, sich infolge von Einsparmaßnahmen von liebgewonnenem Entwicklungs-, -Marken und leider sogar reichlich Lebend-Inventar trennen zu müssen. Oder mit anderen Worten: Relic muss weg, gleich mehrere nicht näher benannte Projekte werden abgeschrieben und 240 Angestellte in Europa an die frische Luft gesetzt. Die stammen u.a. aus dem britischen "Total War"-Studio Creative Assembly, wo es schon im September 23 zu Entlassungen gekommen war, weil man die Entwicklung der Online-Ballerei "Hyeans" gestoppt hatte.

 

Relic hat sich übrigens mithilfe eines noch unbekannten externen Investors quasi selber aus der Klemme gekauft und wird damit zu einem unabhängigen Studio. Vielleicht gar nicht mal so schlecht – zumal das "Wir kaufen uns selber"-Modell gerade Schule zu machen scheint, um zu in Bedrängnis geratenen Groß-Publishern gehörende Spiele-Firmen zu retten. Z.B. davor, entweder geschlossen zu werden oder nach einem Verkauf in eine noch größere Klemme zu geraten.