NEWS • Gerade mal drei Jahre ist es her, da hat sich der deutsche Spiele-Publisher Headup-Games von für elf Millionen Euro von der schwedischen Thunderful-Gruppe übernehmen lassen. Als wirklich gute Idee hat sich das allerdings nicht erwiesen: Ähnlich wie die ebenfalls aus Schweden stammenden Embracer-Gruppe hat nämlich auch Thunderful derzeit massive Schlagseite. Durch drakonische Sparmanßnahmen, Entlassungen und die Veräußerung von Firmenwerten versucht man jetzt, das Ruder herumzureißen – darum sucht man offenbar schon länger nach einem Käufer für Headup. Das Unternehmen aus Düren ist vor allem für seine Unterstützung von Indie-Games wie das mit Stop-Motion-Ästhetik realisierte Adventure "Trüberbrook" (u.a. mit den Stimmen von Jan Böhmermann und Nora Tschirner) bekannt, die man auch als klassische Boxed-Products im Handel platziert.
Gründer des freundlichen Mini-Publishers mit dem Osterinsel-Moai im Logo ist übrigens Dieter Schöller – und genau der hat sich jetzt erflolgreich an eine Veräußerung seiner Firma an IRGENDWEN gestemmt. Stattdessen hat er den mutmaßlich Fehler von 2021 korrigiert und das Unternehmen kurzerhand selbst zurückgekauft – und zwar für das vergleichsweise überschaubare Sümmchen von 500.000 Euro. Tatsächlich schuldet Thunderful den Dürenern sogar noch Prämien von 1,8 Mio. Euro: Davon erhält Headup zunächst 957.000 Euro, weitere 916.000 sollen März 2025 folgen und zumindest partiell in Form von Thunderful-Aktien erstattet werden (falls die bis dahin überhaupt noch irgendwas wert sind).
Ein bisschen Federn lassen muss man in Düren aber auch: So überträgt man das erst Februar 2023 übernommene Indie-Studio Fizbin (u.a. für das Point'n'Click-Adventure "The Inner World" bekannt) aus Ludwigsburg an die Schweden. Schade – aber immerhin.