Kommt mal wieder ein neues "Mario Tennis" auf den Markt, dann heißt es für Nintendos sportiven Klempner normalerweise "Spiel, Satz und Sieg!". Der Ballwechsel zwischen dem Hosenmatz und
seinem bekannten Hüpfspiel-Clan ist so spaßig, spannend und dabei trotzdem eingängig, dass er Spieler jeder Couleur ans Joypad lockt. Ob glucksendes Kleinkind oder arthritisches Großmütterlein:
"Mario Tennis" kapiert wirklich jeder.
Ist ja auch nicht weiter schwer: Weg mit dem Ding übers Netz - und wenn es wieder zurückkommt, dann drischt man einfach noch mal drauf. Zumindest in der Theorie: Jeder Sportler aus dem
Mario-Kosmos hängt sich auf seine eigene Weise rein und bietet eine andere Art von Herausforderung. Wer zum Beispiel mit der zarten Peach gegen den bulligen Bowser antritt, der muss anders
vorgehen als beim Ball-Gefecht Mario gegen Luigi. Auf diese Weise bringt Entwickler Camelot Taktik ins Spiel, ohne die Komplexität des spielerischen Regelwerks zu erhöhen - genauso wie es sich
für ein waschechtes Nintendo-Spiel gehört.
Da macht auch "Ultra Smah" als jüngste Inkarnation der Traditions-Serie keine Ausnahme: Der Ball wird durch simplen Button-Druck über das Netz geschmettert, sobald er in Reichweite kommt
- trifft man in speziellen Augenblicken den eingeblendeten Knopf, dann wird aus einem schlichten Topspin ein "Ultra Smash". Der brettert die Filzkugel dann mit extra viel Schmackes auf die
andere Seite des Platzes und haut den Gegenüber förmlich aus den Sportsocken.
Verschiedene Arten von Untergrund sorgen beim Ballspiel für zusätzliche Abwechslung: Auf einem harten Platz spielt es sich anders als im weichen Sand oder auf Rasen, auch der Ball reagiert
anders. All das funktioniert bei "Ultra Smah" besser denn je - Spielgefühl, Eingängigkeit und das physikalische Ballmodell sind über jeden Zweifel erhaben. Hierfür verdienen Camelot und Nintendo
den gewohnten Goldpokal. Doch was den Spielumfang angeht, da hat man ausnahmsweise übel gepatzt. So bietet "Ultra Smash" nicht mal einen echten Einzelspieler-Modus: Wer alleine gegen den Computer
antreten will, der muss immer wieder neue Einzelspiele beginnen - auf eine echte Meisterschaft muss er verzichten. Daneben gibt's zwar noch das Spiel mit übergroßen Gegnern oder dem vergrößerten
"Megaball", auch die kurzen Tie-Break-Partien machen Laune - aber bei so wenigen Spielmodi schrammt die Motivationskurve trotzdem ruckzuck übers Netz. Und wer online loslegen will, der guckt
spätestens dann in die Röhre, wenn er gegen einen Freund antreten möchte: Der Online-Multiplayer von "Mario Tennis: Ultra Smash" teilt den einzelnen Partien nur willkürliche Partner oder Gegner
zu, selektive Freundschaftsspiele und Freundeslisten gibt's keine.
Bleibt nur zu hoffen, dass Nintendo die fehlenden Inhalte so bald wie möglich im Rahmen eines Online-Updates nachliefert - denn ohne ist dieses Tennis-Match mehr als nur ein bisschen zu dünn
geraten. Trotzdem: Gemeinsam mit guten Freunden vor ein und derselben Konsole ist auch dieses "Mario Tennis" die gewohnte Spaß-Granate.
7.0
gut
Grafik: gut
Sound: gut
Steuerung: sehr gut
Spielspaß: gut