Geradliniger, aber Effekt-gespickter VR-Shooter-Ritt gegen hungrige Weltraum-Bugs: Mit "Farpoint" für PS4 liefert Sony endlich das Action-Gewitter, das PlayStation VR schon zum Start gebraucht hätte.
Endlich wieder hochkarätiger Nachschub für Sonys Headset PlayStation VR: Der Ego-Shooter "Farpoint" lässt den Spieler auf einem Wüstenplaneten gegen eklige Insekten-Aliens antreten. Die Deluxe-Version von "Farpoint" kommt mit einer eigens für VR entworfenen Plastik-Wumme, bei der mit luxuriösem Zielfernrohr angepeilt wird. Alternativ lässt sich die intensive Monster-Hatz auch mit Controller spielen - aber für das volle Spiel-Vergnügen benötigen außerirdische Ungeziefer-Vernichter Sonys neue Gamegun.
Dabei fängt alles so friedlich an: Eigentlich soll der Spieler in der Rolle eines namlosen Weltraum-Militärs an einer Raumstation festmachen, um zwei Forscher auf zum Heim-Urlaub auf die Erde zu
bringen. Doch dann kommt alles ganz anders: Eine Anomalie saugt Helden, Wissenschaftler und die komplette Raumstation in ein anderes Universum, um sie dort auf einem fremden Planeten wieder
auszuspucken.
Und der hat es in sich: Nicht nur, dass der unwirtliche Brocken von Sandstürmen gebeutelt wird und keine atembare Atmosphäre hat - zu allem Überfluss wird die von klaffenden Schluchten, Grotten
und blauen Magma-Strömen durchzogene Planetenoberfläche auch noch von angriffslustigen Monster-Insekten bevölkert. Während es sich die überlebenden Wissenschaftler in einem intakt gebliebenen
Habitat aus den Stations-Trümmern gemütlich machen, ballert sich der Spieler durch Hundertschaften aus gefräßigem Krabbel-Getier: Riesige Spinnen verschießen aus Hautsäcken auf ihrem Rücken
explodierende Gift-Geschosse, gepanzerte Giga-Käfer trampeln den Helden in Grund und Boden und schnappmäulige Miniatur-Bugs fallen in Schwärmen über ihn her.
Dank potenter Spaß-Kombi aus PlayStation-VR-Headset und der in der Luxus-Ausführung von "Farpoint" beiliegenden Plastik-Knarre erfährt der Spieler all diese Momente so intensiv wie in keinem
anderen Ballerspiel: Gerade noch feuert er gezielte Salven auf eine sich hinter einem Felskamm versteckende Monsterspinne ab, da springt auf einmal ein kreischender Käfer mit speicheltropfenden
Kiefern gegen das VR-Visier - ein Moment, in dem selbst hartgesottenen Shooter-Kriegern das Blut in den Adern gefriert.
Aber "Farpoint" ist ebenso ein kompetenter Ego-Shooter wie ein rasanter Horror-Trip: Das Zielen per Gamegun funktioniert schnell und präzise - dank Zielfernrohr fühlt sich selbst pixelgenaues
Zielen auf weit entfernte Ekel-Krabbler natürlich und intuitiv an. Außerdem werden sogar Schüsse auf Felsen und Stahlträger mit befriedigendem Treffer-Feedback wie spritzenden Partikeln,
Rauchfahnen und knatterndem Mündungsfeuer beantwortet. Der Wechsel zwischen verschiedenen Bleipusten wie Maschinenpistole oder Schrotflinte wird mit einer kurzen Gamegun-Bewegung über die
Schulter vollzogen, Sekundär-Geschosse wie Granaten oder Raketen mit einem Button auf der Zubehör-Vorderseite ausgelöst. Auch freie Bewegung nach Ego-Shooter-Manier ist möglich: Die VR-Wumme
bringt alle vom Dual-Shock-Controller bekannten Bedien-Elemente mit - mit Hilfe der beiden Analog-Sticks kann sich der Spieler deshalb wie in einem Ego-Shooter frei durch die zwar geradlinig
gehaltenen, aber imposant präsentierten Wüsten- und Fels-Landschaften bewegen.
Wer "Farpoint" mit dem Joypad spielt, genießt zwar ebenfalls einen angenehm immersiven und brachial präsentierten Shootout mit hohem Horror-Faktor, aber für die volle VR-Breitseite ist Sonys
Kunststoff-Gewehr eine Pflicht-Anschaffung. Dann läuft der Trip über den Bug-Planeten zur absoluten Action-Hochform auf und entwickelt dabei eine atmosphärische Dichte, die weder durch
Bedien-Schwierigkeiten noch durch VR-Übelkeit getrübt wird. Voraussetzung dafür sind allerdings eine PS4 Pro und die optimale Vorbereitung des Spielezimmers: Eine ungünstige Platzierung der
Kamera nimmt "Farpoint" ähnlich krumm wie ein suboptimaler Abstand zwischen dem (idealerweise stehenden) Spieler und seiner Geräte-Konfiguration.