Der US-Publisher Take 2 Interactive, zu dem neben 2K Games ("Mafia", "Bioshock") auch der "GTA"-Hersteller Rockstar gehört, kann sich über einen ordentlichen Umsatz-Zuwachs freuen: Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres steigerte man sich im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 34 Prozent auf 418,2 Millionen US-Dollar. Die digitalen Umsätze haben um 56 Prozent zugelegt und liegen aktuell bei 268,2 Millionen Dollar.
Überraschend sind diese Zahlen insofern, da der Konzern schon länger keine nennenswerten Neuheiten mehr veröffentlicht hat - tatsächlich sind die Umsatz-Zuwächse einzig und allein auf das zwar vier Jahre alte, aber noch immer sensationell erfolgreiche "GTA 5" zurückzuführen. Vor diesem Hintergrund verwundert es kaum, dass manch ein Investor und Firmenvorstand befürchtet, das für nächstes Jahr angekündigte Wild-West-Adventure "Red Dead Redemption 2" könnte am anhaltenden Erfolg des beliebten Gangster-Abenteuers kratzen. Immerhin weisen die Serien Ähnlichkeiten auf: Trotz der unterschiedlichen Epochen geht es in beiden Fällen um Gesetzlose, die ein riesiges Open-World-Szenario durchstreifen.
Nun bemüht sich Take-2-Boss Strauss Zelnick, die Sorgen hinsichtlich einer möglichen Kannibalisierung zwischen "GTA 5" und "Red Dead Redemption 2" zu zerstreuen: In einer Telefonkonferenz beteuerte der Manager, dass er zwischen einzelnen Spielen keine echte Konkurrenz sähe - egal, ob es sich dabei nun um zwei Titel derselben Firma oder um die Games von zwei verschiedenen Unternehmen handele. Laut Zelnick würde sich der Markt dadurch erweitern - und nicht beschränken. Vielmehr glaubt er, dass beide Rockstar-Games stattdessen mit so ziemlich allem anderen in Wettbewerb treten würden, womit der Kunde seine Zeit verbringen kann - vom Kinofilm oder Buch bis hin zur Facebook-Nachricht.
Bleibt nur zu hoffen, dass im Fall von "Red Dead Redemption 2" auch PC-Spieler von dieser Einstellung profitieren, denn bisher haben Rockstar und Take Two nur Konsolenfassungen angekündigt. Bereits der 2010 erschienene Vorgänger wurde nur für Videospielsysteme veröffentlicht. Bei "GTA 5" dagegen hatte der Publisher ein Einsehen und portierte es nachträglich auf den PC, wo es seitdem zu den meistverkauften Spielen auf Steam gehört.