"PlayStation Now" ist gestartet – aber lohnt sich das Abonnement??

Mehr als 400 PS3- und PS4-Games direkt auf Konsole oder PC streamen: Sony hat seinen "PlayStation Now"-Service endlich nach Deutschland gebracht. Aber wo liegen die Vor- und Nachteile?


 

Nach ausgiebiger Testphase vor allem in den USA hat Sony seinen Streaming-Dienst "PlayStation Now" jetzt auch in Deutschland von der Leine gelassen: Die seit knapp zwei Tagen für PS4 und Windows-PCs verfügbare App streamed Spiele aus einem über 400 Titel starken PS3- sowie PS4-Katalog direkt auf die Konsole anstatt sie wie üblich auf der Festplatte zu installieren. Games und Reaktionen auf Controller-Inputs werden also nicht auf der Hardware selber, sondern auf den Server-Farmen von Sony und seinen Partnern berechnet - was der Spieler auf seinem Bildschirm sieht, das sind lediglich in Millisekunden-Schnelle an seine PS4 geschickten Moment-Aufnahmen, und keine Gigabyte starken Datenwürmer. Vor dem ersten Start der Now-Oberfläche nimmt die App deshalb einen Geschwindigkeitstest für den jeweiligen Internet-Anschluss vor: Langsame Leitungen werden von vornherein ausgemustert oder zumindest mit einem Warnhinweis "gebrandmarkt", bei ausreichend schnellen Anschlüssen Unbedenklichkeit signalisiert. Idealerweise sollte der Internet-Anschluss nicht langsamer als 40 MBit sein - optimal sind Leitungen mit min. 100 MBit. Trotzdem kann es selbst dann - je nach aktueller Server-Auslastung auf Sony-Seite - zu Bildstörungen wie Verpixelungen und "Tearing" oder Input-Lags kommen. Idealerweise ist die Verzögerung dabei nicht größer als bei Fernseh-Geräten ohne speziellen "Videospiel"- oder direkten Bildsignal-Durchschleif-Modus - aber für Profi-Gamer, Turnier-Spieler und schnelle Action-Games ist der Dienst aktuell nur bedingt geeignet.

Positiv zu vermerken ist, dass sich der PlayStation-Hersteller im Falle von übermäßiger Server-Auslastung oder Internet-Slowdowns um Transparenz bemüht: In diesem Fall wird der Spieler durch entsprechende Hinweise so früh wie möglich gewarnt. Außerdem werden einmal aus dem Angebot gewählte Titel wie herkömmlich gekaufte Games der Spiele-Auswahl auf dem Startbildschirm der PS4 hinzugefügt - schön komfortabel. Schade dagegen, dass einige bereits aus dem Angebot genommene Spiele noch immer im "PS Now"-Katalog gelistet werden - außerdem lassen sich bei über den Dienst konsumierten Spielen keine Video-Aufzeichnungen oder Screenshots erstellen.

Wirklich interessant ist PlayStation Now theoretisch für solche Spieler, die sich zwecks späterem Einkauf einen Überblick über das Spiele-Programm verschaffen wollen oder die PlayStation-exklusive Titel mangels einer Konsole auf dem PC erleben möchten. Allerdings ist der Service mit einer Abo-Gebühr von 16,99 Euro im Monat dafür vorerst zu teuer - vor allem für PS4-Besitzer mit PS-Plus-Abo und umfangreicher Spiele-Bibliothek ist die Investition mit Vorsicht zu genießen. Immerhin schöpft das Angebot vor allem aus älteren Titeln und umfasst viele Spiele, die bereits auf der monatlichen PS-Plus-Gratisgame-Agenda standen.

Aktuell bietet Sony immerhin eine einwöchige Testphase an - nach deren Ablauf wird das Abonnement automatisch um einen kostenpflichtigen Monat verlängert. Wer sich nicht sicher ist, ob er das Angeobt weiter nutzen will, kann die automatische Verlängerung allerdings ausschalten: Einfach unter "Einstellungen" die "PlayStation Network/Konto-Verwaltung" klicken, danach in die "Kontoinformationen" springen und dort unter "PlayStation-Abonnements" den Punkt "PlayStation Plus" wählen. (rb)