Geld, Gewinner, Glamour: Das war der "Deutsche Computerspielpreis 2018"


 

Hexen-Rennen, virtuelle Escape-Rooms, kulturell wertvolle Spielkonzepte und viel Möchtegern-Glamour: Auf dem "Deutschen Computerspielpreis" in München gab es Games, Promis, Gewinner und dicke Schecks.

Am 11. April war es wieder soweit: Der Hersteller- sowie Entwickler-Verband "game" und das "Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur" haben zum "DCP" ("Deutscher Computerspielpreis") geladen. Anders als im vergangenen Jahr, in dem die Verleihung in Berlin stattfand, fand sich das "Who is Who" der deutschen Branche 2018 in der bayerischen Hauptstadt München ein, um die besten Spiele aus In- wie Ausland zu küren. Auch prominente Gäste waren geladen: Während TV-Moderatorin Barbara Schöneberger durch den Abend führte, betonte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) das Engagement des Freistaats für das verspielte Medium. Auch bekannte Games-Experten wie Fabian Siegismund und Entertainer wie Olli Schulz waren zugegen, um die Preisverleihungen in einer oder gleich mehreren von insgesamt 14 verschiedenen Kategorien anzumoderieren.

Großer Gewinner des Abends war das von Daedalic vertriebene Multiplayer-Versteck-Spiel "Witch it!", das in gleich drei Sparten den ersten Platz belegen konnte: Das offenkundig durch "Harry Potter" inspirierte "Hide and Seek"-Game von Barrel Roll Games bekam Auszeichnungen als "bestes deutsches Spiel" und "bestes Jugendspiel". In der Kategorie "bestes internationales Multiplayer-Spiel" konnte es sich sogar gegen die beiden Japan-Schwergewichter "Monster Hunter World" und "Splatoon 2" durchsetzen. Ebenfalls von Daedalic kommt das knallharte Weltraum-Erforschungs-Game "The Long Journey Home", das für die "beste Inszenierung" ausgezeichnet wurde. Leer gingen dafür die beiden mit "Mixed Reality"- und Escape-Room-Elementen angereicherten Live-Action-Installationen "Eurydike" beziehungsweise "Huxley" aus. Letzteres konnte dafür die Trophäe als "beste Innovation" einheimsen.

Für das "beste Game"-Design wurde das Virtual-Reality-Strategiespiel "Townsmen VR" aus dem Würzburger Traditions-Studio HandyGames ausgezeichnet. "Bestes Mobile-Game" wurde das digitale Sammelkartenspiel "Card Thief", mit dem Preis für das "beste Serious Game" gingen die Entwickler von "Vocabicar" nach Hause, das Vokabel-Lernen mit Rennspiel-Spaß kombiniert. Die Kategorie "bestes Kinderspiel" gewann das Adventure-artig aufgezogene Lernspiel "Monkey Swag", Nachwuchspreise für Game-Konzepte oder spielbare Prototypen gingen an das Puzzle-Game "Realm of the Machines", den interaktiven Roman "Ernas Unheil", das pixelige Wildwest-Abenteuer "Sunset Devils" sowie das Fantasy-Adventure "Fading Skies".

Auch zwei Blockbuster-Games finden sich bei den Gewinnern des Abends: Für "Assassin's Creed Origins" ("bestes internationales Spiel") sowie "Horizon: Zero Dawn" ("beste internationale Spielwelt") gab es anders als bei den einheimischen Gewinnern keinen Scheck - aber Prestige-trächtig sind die Auszeichnungen allemal. In beiden Fällen haben sich die jeweiligen Entwickler - Ubisoft und Guerrilla Games - per Videobotschaft bei der Jury des "DCP" bedankt.

Über den ebenfalls begehrten Publikumspreis durfte sich der Bochumer Entwickler Piranha Bytes für sein Action-Rollenspiel "ELEX" freuen. Einen Sonderpreis dagegen gab's für das Charity-Projekt "Friendly Fire", hinter dem prominente Games-Youtuber wie Gronkh und Pietsmiet stecken.