Zur Zeit von Super Nintendo und Mega Drive waren die Neo-Geo-Konsole von SNK und ihre Module echte Monster. Kein Wunder, denn im Neo Geo steckte Spielhallen-Technologie, in den gigantischen
Modulen "gefaltete" Automaten-Platinen. Entsprechend teuer war der exklusive Zocker-Spaß: Bereits während der 90-er-Jahre wurden Neo-Geo-Module wie "Samurai Shodown" für 300 Mark oder mehr
gehandelt. Etwas günstiger wurde das Spielhallen-reife Vergnügen auf dem später veröffentlichten "Neo Geo CD", heute sind die Arcade-Klassiker für kleines Geld zum Beispiel in Nintendos
Switch-eShop zu haben. Doch die einstige Exklusivität der aufwendig gepixelten 16-Bit-Oldies verleiht Spielen wie "King of Fighters", "Metal Slug" und "Viewpoint" noch immer einen
Sammler-Heiligenschein.
Kaum verwunderlich, dass Hersteller SNK jetzt dem Nintendo-Vorbild folgt und viele seiner Action-Oldies auf eine Zwergen-Konsole packt: Das "Neo Geo Mini" kommt passend zum 40-jährigen Jubiläum
des Herstellers mit 40 SNK-Klassikern. Für das Design hat man sich allerdings nicht an der schlichten, schwarzen Heimkonsole, sondern den Automaten-Gehäusen orientiert. Darum kommt das kleine Neo
Geo nicht nur mit Anschlüssen für Fernseher (HDMI) und Controller, sondern verfügt außerdem über ein eigenes, im Gehäuse verbautes Display nebst passender Kontroll-Elemente. Dass sich Mini-Sticks
und Buttons des Handteller-großen Geräts komfortabel bespielen lassen, ist unwahrscheinlich, aber als sympathischer Gag taugen sie allemal. Leider ist der Hersteller seinen Fans noch viele
Antworten schuldig: Bisher ist weder klar, welche Spiele-Klassiker sich auf dem Gerät finden werden noch wie viel es kosten wird, wann es erscheint oder ob es mit externen Controllern geliefert
wird.