Mit dem international teils harsch kritisierten "Mass Effect 3" hat Traditions-Entwickler Bioware zahlreiche alte Fans verprellt - auch der "Destiny"-ähnlich angelegte Online-Shooter "Anthem"
stößt bei alteingesessenen Kunden des Studios nicht gerade auf Gegenliebe. Aber es scheint Hoffnung zu geben: In einem Interview mit Gameinformer hat der für Klassiker wie die "Baldur's
Gate"-Reihe oder "Knights of the Old Republic" bekannte Rollenspiel-Experte Interesse daran bekundet, nicht mehr nur Spiele vom Kaliber eines "Anthem" oder "Mass Effect" entwickeln zu wollen.
Stattdessen könne man es sich vorstellen, parallel zu den Blockbustern kleinere und ehrgeizigere Projekte anzugehen. Als Vergleich führen General Manager Casey Hudson und "Anthem"-Producer Mark
Darrah Kunst- sowie Kurzfilme an, mit denen Filmstudios ihre Reputation aufpolieren.
So würden große AAA-Titel die Produktionsmaschine mit den nötigen Einnahmen schmieren, während kleinere Titel nach Independent-Vorbild zur Spielwiese für die Entwickler werden und Freunde
anspruchsvollerer Titel wieder stärker an die Marke Bioware binden. Als konkretes Beispiel nennen die beiden Ninja Theorys Überraschungserfolg "Hellblade: Senua's Sacrifice", den das britische
Studio selber als "AAA-Indie" bezeichnet: eine Definition, die auf qualitative Maßstäbe vom Kaliber eines Blockbusters hinweist, während Anspruch und Umfang eher einem Independent-Spiel
entsprechen.