Markt-Volumen deutscher Spiele-Produktionen schrumpft


 

Eigentlich geht es der Games-Branche hierzulande glänzend: 2,2 Milliarden Euro Umsatz entfielen allein im Jahr 2017 auf den Standort Deutschland - 200 Millionen mehr als im Geschäftsjahr davor. Subtrahiert man allerdings denjenigen Anteil, den daran ausländische Games-Produktionen haben, sieht es gar nicht mehr so gut aus.

Berechnungen des Branchen-Verbands game zufolge entfallen nur etwa 5,4 Prozent dieser stattlichen Zahl auf einheimische Entwicklungen - also Spiele, die hierzulande entstanden sind oder deren Entwicklung zumindest von deutschen Herstellern angestoßen und finanziert wurde. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein leichter Rückgang,2016 lag der Anteil der einheimischen Produktionen am Gesamtvolumen von zwei Milliarden Euro noch bei 6,4 Prozent. In absoluten Zahlen bedeutet das: 2017 betrugen die Erlöse aus deutschen Produktionen etwa 119 Millionen Euro, 2016 waren es 129 Millionen.

Etwas besser gelaufen ist es 2017 allerdings für PC- und Konsolen-Produktionen "made in Germany": Vor allem dank der beiden deutschen Rollenspiele "Elex" (Piranha Bytes) sowie "The Surge" (Deck 13) ist der Umsatz in diesem Segment von 0,5 auf ein Prozent gestiegen. Kleiner Wermutstropfen: Obwohl beide Spiele in Deutschland entwickelt wurden, sind sie in erster Linie mit dem Geld ausländischer Hersteller entstanden - nämlich THQ Nordic (Schweden / Österreich) sowie Focus Home Interactive (Frankreich).

Nicht ganz so gut sah es bei Gaming-Apps für Smartphone und Tablet aus, bei denen der Marktanteil von 4,2 Prozent auf 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr fiel - und das, obwohl Deutschland ursprünglich zu den internationalen Vorreitern auf dem Free-to-Play-Markt gehörte, der heute die App-Stores heute dominiert. Ein ähnliches Bild zeichnet sich auf dem Markt mit Browser-Games ab - ebenfalls eine ehemals urdeutsche Spiele-Domäne: Hier hielten deutsche Produktionen oder Entwicklungen 2016 noch 24 Prozent der Marktanteile, 2017 waren es lediglich 17 Prozent.