EA und Respawn bringen überraschend Battle-Royale-Spiel "Apex Legends" in die Online-Stores


 

Ohne jede Vorwarnung haben Electronic Arts und sein Partner-Studio Respawn einen Multiplayer-Shooter veröffentlicht: Das in der "Titanfall"-Welt angesiedelte "Apex Legends" muss zwar ohne tonnenschwere Kampfroboter oder Piloten auskommen, dafür gibt es zeitgemäße "Battle Royale"-Action satt. Wie bei den aktuellen Genre-Platzhirschen "Fortnite" und "PUBG" springen hundert schießwütige Gladiatoren über dem Spielgebiet ab, um sich anschließend so lange gegenseitig zu beharken, bis nur noch ein Ballermann steht. Der begehbare Teil des überraschend komplexen und verwinkelten Spielgebiets wird dabei immer kleiner - denn Genre-typisch ruht eine Art unsichtbarer Kuppel über dem Terrain, die sich Stück für Stück zusammenzieht, während die verbliebenen Spieler immer weiter Richtung Karten-Mitte streben.

Anders als bei der Genre-Konkurrenz wird eine zeitweilige Kooperation zwischen besonders groß geschrieben: So können Spieler aus derselben Einheit verletzte Charaktere medizinisch verarzten oder gefallene Figuren durch den Transport zu einem Wiederbelebungs-Punkt aus dem Reich des zeitweiligen Pixel-Todes zurückholen. Weil man außerdem zu Spielbeginn zwischen acht verschiedenen Helden mit individuellen Spezialfähigkeiten wählt, ist "Apex Legends" spürbar taktischer als andere "Battle Royale"-Ballereien. Figuren wie der Fährtenleser Bloodhound oder die Sanitäterin Lifeline erinnern spielerisch ebenso wie visuell an die durchgeknallten Charaktere aus "Overwatch", doch anders als in Blizzards Arena-Shooter bewegen sich die verschiedenen Charaktere alle gleich schnell.

"Apex Legend" wird wie "Fortnite" nach dem Free-to-play-Konzept vermarktet: Der Download des für PC, PS4 und Xbox One verfügbaren Spiele-Clients ist also kostenlos, zur Kasse gebeten wird man stattdessen für kosmetische Extras wie verschiedenartig gestaltete, aber in ihrer Wirkung gleichartige Waffen. Auch zwei der insgesamt acht Charakterklassen können gegen Echtgeld gekauft statt freigespielt werden, sind allerdings nicht spürbar stärker als ihre Kollegen. Spürbares "Pay to win" - also der Einkauf von spielerischen Vorteilen gegen harte Währung - gibt es derzeit keins.

Wie sich das aktuell mit nur einer einzigen Gebietskarte ausgestattete "Apex Legends" bei Spielbalance, Investitions-Fairness und Social-Media-Tauglichkeit schlägt, bleibt abzuwarten - aber ein Kunststück ist ihm schon jetzt gelungen: Die zwar farbenfrohe, aber nicht übermäßig poppige Spielwelt schließt gekonnt die Lücke zwischen dem visuell tristen "PUBG", dem militanten "Black Ops 4" und dem schrillen "Fortnite".

 

 

UPDATE vom 11. Februar:

 

Obwohl Electronic Arts darauf verzichtet hat, seinen Battle-Royale-Titel "Apex Legends" vor seinem Release groß anzukündigen und zu bewerben, entwickelt sich das Multiplayer-Spiel der "Titanfall"-Macher zum echten Hit: Dem Hersteller zufolge hat das Action-geladene Spektakel nach nur drei Tagen schon mehr als zehn Millionen Spieler erreicht, außerdem wird es zu Spitzenzeiten von über einer Million Gamer gleichzeitig frequentiert. Ebenfalls beeindruckend: Auf der Streaming-Plattform Twitch ist "Apex Legends" aktuell die Nummer 1 - sogar Genre-Platzhirsch "Fortnite" wurde abgehängt.