"Deponia" neben Goethe: Marbacher Literaturarchiv sammelt jetzt auch Games


 

Gute Nachrichten für alle, die sich wünschen, das Spiele neben Büchern und Filmen endlich als gleichberechtigtes Kulturgut akzeptiert werden: Sandra Richter ist die Direktorin des Deutschen Literaturarchivs Marbach bei Ludwigsburg - und jetzt hat die Dame entschieden, ab sofort auch Computerspiele in das Archiv aufzunehmen. Das existiert immerhin seit 1955 und verwahrt rund eine Million Werke, die bis ins Jahr 1750 zurückreichen. Eigenen Angaben zufolge hat das Archiv damit die größte Spezialsammlung zur "neueren deutschen Literatur".

In einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen erklärt Richter, es handele sich bei Spielen "um die nächste mediale Stufe von Literatur". Früher hätte es Dramen auf der Bühne gegeben, später den Film - und jetzt gäbe es eben Computerspiele. Allerdings will das Kulturarchiv nicht jedes Game verwahren, besonderes Interesse hätte man an solchen Titeln, die "in hohem Maße Erzählstrukturen enthalten". Wie zum Beispiel die Abenteuer-Spiele der deutschen Adventure-Schmiede Daedalic.