Knackscharfe Rückkehr nach Pandora: Borderlands: Game of the Year Edition


 

Rechtzeitig zur mindestens fünf Jahre überfälligen Ankündigung von "Borderlands 3" beschert Entwickler Gearbox seinen Fans ein HD- und 4K-Remaster der allerersten Reise nach Pandora. Eine übrigens rein zufällige Namensgleichheit mit James Camerons immergrüner Dschungelwelt aus dem "Avatar"-Kosmos - Gearbox' Welt wird nämlich in erster Linie von glühend heißen Wüsten und maskierten, "Mad Max"-artigen Banden beherrscht. Die liefern sich vor einer Comic-artig präsentierten Cel-Shading-Kulisse beinharte Feuergefechte - denn die "Borderlands"-Reihe ordnet sich im Genre der "Loot-Shooter" ein. Eine Spiele-Sparte, die durch Titel wie Biowares "Anthem" oder Ubisofts "Division 2" gerade mächtig Oberwasser hat. Zur Erklärung: "Loot-Shooter" sind meist in Multiplayer-Gefilden beheimatete und Rollenspiel-verwandte Krawall-Orgien, bei denen es vor allem darum geht, fette Beute (daher der Name - "Loot" für "Beute") zu machen und die Feinde buchstäblich zu Tode zu rüsten. Die besten Vertreter dieser Genre-Gattung stimmen Shooter-Gameplay und Rüstungsspirale so fein aufeinander ab, dass der Spieler regelrecht süchtig wird - süchtig nach mehr von allem.

Bereits vor zehn Jahren hat das erste "Borderlands" diese Mixtur so gut hinbekommen, dass Fans seit mittlerweile sieben Jahren um einen dritten Teil betteln. Denn Gearbox' greller Knallfrosch durchmischt die verschiedenen Genre-Zutaten geradezu virtuos und garniert sie obendrein mit einem flotten Koop-Modus. Ziel der Baller-Odyssee durch die Wüsten von Pandora: ein unterirdisches Gewölbe finden, in dem eine geheimnisvolle Alien-Rasse vor Urzeiten einen fantastischen Schatz gelagert haben soll.

 



 

Dafür kämpft die aus bis zu vier "Vault-Huntern" bestehende Mannschaft gegen konkurrierende Schatzjäger, Banden aus maskierten Halunken und natürlich die aggressive Fauna des Alien-Planeten - von schnappmäuligen, durch Knochenplatten geschützten Wüstenwölfen bis zu riesigen Troll-artigen Dreschflegeln, die das Spieler-Team mit wuchtigen Hieben ungespitzt in den Erdboden rammen. Wirklich legendär wird das ebensogut im Singleplayer-Alleingang bestreitbare "Borderlands" aber für seine mit tausenden von verschiedenen Schießprügel gefüllte Waffenkammer, die das Programm mithilfe von Zufalls-Algorithem "auswürfelt".

Mit der "Game of the Year"-Edition des ursprünglichen "Borderlands" legt Entwickler Gearbox die mittlerweile dritte Remaster-Version aus seiner Loot-Shooter-Reihe vor - den Anfang hat ein HD-Remake von Teil 2 gemacht, dicht gefolgt von dem knallharten "Pre-Sequel", das jetzt ebenso wie Teil 2 dank neuem Textur-Pack sogar in 4K genossen werden kann. Das Remake des Serien-Debüts gibt sich zwar naturgemäß etwas weniger abwechslungs- und umfangreich wie der drei Jahre später veröffentlichte Nachfolger, aber das tut dem Sammel- und Action-Spaß keinen Abbruch. Hier macht man auch nach zehn Jahren noch genauso gerne fette Beute wie am ersten Tag.

 

Note: 8.5 (SEHR GUT)

 

 



WERTUNGEN: 1.0, 1.5, 2.0 = ungenügend • 2.5, 3.0, 3.5 = mangelhaft • 4.0, 4.5, 5.0 = ausreichend • 5.5, 6.0, 6.5 = befriedigend • 7.0, 7.5, 8.0 = gut • 8.5, 9.0, 9.5 = sehr gut • 10 = bahnbrechend


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