AmazonGameStudios entlassen Entwickler und stellen Projekte ein

Soll für amazon ein Aushängeschild werden und befindet sich seit fast fünf Jahren in Entwicklung: das MMO "New World". Ein über zwei Jahre alter Trailer zu dem Spiel ist das einzige Video auf dem Youtube-Kanal von amazons Game-Studios.
Soll für amazon ein Aushängeschild werden und befindet sich seit fast fünf Jahren in Entwicklung: das MMO "New World". Ein über zwei Jahre alter Trailer zu dem Spiel ist das einzige Video auf dem Youtube-Kanal von amazons Game-Studios.

 

Mit Google und Apple rüsten sich gerade zwei Silicon-Valley-Giganten für den Kampf um den Games-Markt, die das Thema bisher allenfalls gestreift hatten. So hat Apple während der vergangenen Jahre zwar stattliche Gewinne beim App-Store-seitigen Verkauf von Smartphone- und Tablet-Games eingefahren, sich selber aber nie wirklich zum Spielemarkt bekannt. Ähnliches bei Google: Games spielen auf Google-angeschlossenen Plattformen wie Youtube eine zentrale Rolle, aber bisher war man nur Nutznießer derjenigen Kreativ- und Produktions-Arbeit, die andere erledigt hatten.

Googles Streaming-Dienst und Apple Arcade stellen deshalb möglicherweise einen drastischen Paradigmen-Wechsel dar. An einem ganz ähnlichen Wechsel versucht sich seit geraumer Zeit eCommerce-Riese amazon, der zum Beispiel hinter der beliebten Games-Streaming-Plattform Twitch steckt: Die Firma von Jeff Bezos hat schon vor Jahren die Cryengine des deutschen Studios Crytek lizenziert und in eine eigene Entwicklungs-Umgebung verwandelt - "Lumberyard". Außerdem hatte man prominente Spiele-Profis wie "Portal"-Schöpferin Kim Swift angeheuert, um Großprojekte wie "The Grand Tour Game" oder das MMO "New World" auf den Weg zu bringen. Zeitweise kursierten sogar Gerüchte um eine mögliche amazon-Konsole.

Jetzt wurde bekannt, dass neben Kim Swift und dem ehemaligen "Far Cry 2"-Director Clint Hocking dutzende weitere Spiele-Entwickler ihrer Positionen bei den amazon-Game-Studios enthoben wurden. Angeblich wäre die Einstellung bisher unangekündigter Games-Projekte damit einhergegangen. Einem Bericht auf Kotaku zufolge haben die betreffenden Mitarbeiter 60 Tage Zeit, sich nach Positionen innerhalb der amazon-Unternehmensstruktur umzusehen - andernfalls erhalten sie wohl Abfindungen.

Ein PR-Sprecher des Konzerns hat die Kündigungen bestätigt und eine interne Umstrukturierung sowie neue Prioritäten bei den Game-Studios als Grund angegeben. Inwiefern sich die Änderungen auf das generelle Games-Engagement der Firma auswirken, ist unbekannt. Bereits in der Vergangenheit haben verschiedene Analysten und Spiele-Hersteller immer wieder Zweifel an der Ernsthaftigkeit amazons in Bezug auf den Games-Markt angemeldet.


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