KRITIK • Switch • Wer schon immer eine Spiele-Erfahrung a là "Diablo" erleben und dabei mit Superhelden wie Captain America, Iron Man oder Muskelberg Hulk loslegen wollte, der
bekommt jetzt seine Chance: Das exklusiv für Nintendos Switch entwickelte "Marvel Ultimate Alliance 3: The Black Order" kommt vom japanischen Kampfspiel-Experten Team Ninja ("Dead or Alive") und
garniert die Rollenspiel-Gangart eines "Diablo" mit den krachenden Handkanten-Exzessen eines Fighting-Games. Erzählerischen Anspruch wie im sensationell erfolgreichen "Avengers Endgame" dürfen
Marvel-Fans dabei zwar nicht erwarten, aber dafür bekommen sie gewohnt flotte Sprüche und natürlich effektvolle Action satt geboten. Obendrein finden sich extra für die "Ultimate Alliance" die
Avengers mit den "Guardians of the Galaxy" sowie den X-Men zusammen - über 30 Helden machen auf diese Weise gemeinsame Sache, um prominente Boss-Ekel wie Magneto, den Sandman, Kingpin oder
Dormammu zusammenzuschlagen, die sich nicht selten in Bildschirm-füllende Riesen verwandeln.
Anders als lupenreine Kampf-Games setzt das behutsam verrollenspielte "Ultimate Alliance 3" auf eine Kombination aus simplen Angriffsserien und Spezialmanövern, die sich mit einem schlichten
Button-Druck aktivieren lassen: Hat man beim Austeilen von leichten oder schweren Attacken genug Special-Energie gesammelt, kann man ein zum Helden passendes Mega-Manöver aktivieren, das die
feindlichen Reihen besonders effektiv lichtet. Am besten funktioniert das allerdings im lokal oder online verfügbaren Koop-Modus des Spiels: Hier profitiert man zusätzlich von tollen
Synergie-Effekten, wenn sich bis zu vier Marvel-Fans gleichzeitig als Super-Prügler ins Getümmel werfen.
Wirklich anstrengen muss man sich aber auch im Singleplayer-Modus nur selten, um die Fieslings-Armee auszudünnen: Selbst auf den höheren Schwierigkeitsgraden gibt sich das Marvel-Gerangel fast
schon handzahm - zumindest während der ersten paar Szenarien. Wer sich trotzdem zu schwach fühlt, dem steht eine ganze Fülle von Möglichkeiten zu Gebote, um seine Lieblings-Charaktere
aufzubessern: Durch den Einsatz von erprügelten Ressourcen steigert man Werte wie Angriffskraft, Resistenz oder die Energie-Leiste der Haudraufs, im Helden-Labor wiederum wird mithilfe eines
"Skill-Tree"-Flussdiagramms Fähigkeiten-Feintuning betrieben.
Wie der fast zehn Jahre zurückliegende Vorgänger ist auch "Marvel Ultimate Alliance 3" nicht pompös genug inszeniert, um es auf Blockbuster-Niveau zu schaffen - dafür bietet das Action-geladene
"Who is who" des Marvel-Universums die volle Ladung Fan-Service. Egal ob es dabei um die wunderbar nerdigen Zwischensequenzen, die stattliche Charakter-Auswahl, eine authentische Umsetzung der
Original-Figuren oder jede Menge versteckte Geheimnisse geht: Fans der Comic-Vorlage können hier ordentlich schwelgen. Wer Marvel dagegen vor allem seiner Kinofilme wegen schätzt, der wird mit
der neuen "Ultimate Alliance" vermutlich etwas fremdeln.
Note: 7.5 (GUT)
WERTUNGEN: 1.0, 1.5, 2.0 = ungenügend • 2.5, 3.0, 3.5 = mangelhaft • 4.0, 4.5, 5.0 = ausreichend • 5.5, 6.0, 6.5 = befriedigend • 7.0, 7.5, 8.0 = gut • 8.5, 9.0, 9.5 = sehr gut • 10 = bahnbrechend
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