"Cyberpunk 2077" unter Druck: Entwickler müssen crunchen


 

NEWS • Crunch statt Terminverschiebung: Für sein SciFi-RPG "Cyberpunk 2077" musste das polnische Entwicklerstudio CD Projekt (vor allem bekannt für seine "Witcher"-Spiele) schon mehrmals den Termin-Rotstift ansetzen. Eigentlich sollte die Umsetzung des bekannten Pen-and-Paper-Rollenspiels "Cyberpunk 2020" am 16. April dieses Jahres erscheinen, später wurde es – mutmaßlich wegen Verzögerungen aufgrund der Corona-Pandemie – auf den 17. September, später auf den 19. November verschoben.

Ursprünglich hatte das Entwickler-Team, das sich in der Vergangenheit immer wieder Vorwürfen wegen brutaler "Crunch"-Zeiten ausgesetzt sah, Besserung versprochen – man wolle den Mitarbeitern künftig angemessene Arbeitszeiten und eine Fünf-Tage-Woche bieten. Jetzt sieht es so aus, als könnte der Release-Termin abermals ins Wanken geraten, denn CD Projekts Adam Badowski hat sich überraschend zu Wort gemeldet: Dem Studio-Chef zufolge müsste man für die Einhaltung des Release-Termins künftig die Sechs-Tage-Woche einführen – allerdings will man sich dafür an die polnischen Gesetze halten und die Mehrzeit entsprechend entlohnen. Außerdem will man auch in diesem Jahr wieder zehn Prozent des Profits an die Mitarbeiter weitergeben. Trotzdem: Ohne Crunch geht's wohl nicht.

Bleibt nur zu hoffen, dass CD Projekt den Termin halten kann – ohne seine Mitarbeiter dabei zu sehr zu schinden.

 

Zur Erklärung: "Crunch" beschreibt die vor allem in der Games-Branche gängige Praxis, kurz vor dem angepeilten Release-Termin die Arbeitsauslastung für das Team so sehr nach oben zu schrauben, dass viele Mitarbeiter für Wochen oder Monate fast schon im Büro leben – und das allzu oft ohne entsprechende finanzielle Entschädigung.