Hat der PS4-"Spider-Man" den Markt für Superhelden-Spiele nachhaltig elektrisiert?


 

Wer dachte, nach "Horizon: Zero Dawn" und "God of War" könnte Sony keine neuen Rekorde mehr für das am schnellsten verkaufte PlayStation-Game aufstellen, wurde dieser Tage eines Besseren belehrt: Insomniacs freundliche und obendrein PS4-exklusive Spinne aus der Nachbarschaft hat sich innerhalb von nur drei Tagen 3,3 Millionen mal verkauft - das ist der erfolgreichste PS4-Start überhaupt.

Und genau dieser Erfolg wird vermutlich Folgen haben: Nachdem Marvels Superhelden während der vergangenen Jahre eher selten in Videospielen aufgetreten sind, könnte "Spider-Man" nun eine Welle von Marvel-Games lostreten. Sollte sich das bewahrheiten, hätte Insomniacs Game für den Spiele-Kosmos eine ähnliche Bedeutung wie der erste "Iron Man"-Film für das Kino. Als erste eigene Kino-Produktion der Marvel-Studios brachte der Erfolg vom Blockbuster mit Robert Downey junior das "Marvel Cinematic Universe" überhaupt erst in Gang - und bis heute sind immerhin 19 inhaltlich zusammenhängende Folgefilme erschienen. Dank denen ist das "MCU" die bis heute umfangreichste und kommerziell erfolgreichste Blockbuster-Reihe überhaupt.

Glaubt man jedenfalls dem begeisterten Tweet von Bill Rosemann - Executive Producer bei Marvel Games - dann steht für seinen Arbeitgeber schon jetzt fest, dass "Spider-Man" der "Iron Man der Marvel-Videospiele" sein wird. Behält der Producer Recht, dürfen sich Gamer darauf gefasst machen, dass Marvel künftig nicht nur die Kino-, sondern auch die Videospiel-Landschaft fest im Griff haben wird. Ob das nun etwas Gutes oder Schlechtes ist, muss jedes Konsolen-Kind mit sich selber ausmachen. Bisher zeichnet sich allerdings nur ein weiterer nennenswerter Marvel-Games-Release am Horizont ab: Das bisher für seine "Tomb Raider"- und "Legacy of Kain"-Spiele bekannte US-Studio Crystal Dynamics arbeitet im Auftrag von Square Enix und Marvel an einer "Avengers"-Umsetzung. Bis weitere Spiele-Versionen des Superhelden-Universums von Stan Lee & Co. entstehen, dürfte also noch eine Weile ins Weltall gehen: Schließlich dauert die Entwicklung eines ordentlichen AAA-Games mindestens drei Jahre. Das ist meist mehr als doppelt so lang wie die Marvel-Studios benötigen, um einen "MCU"-Film wie "Infinity War" oder den für März 2019 geplanten "Captain Marvel" auf die Leinwand zu bringen.