Comeback mit Feuer? Spyros "Reignited Trilogy" im Test


 

Nach "Crash Bandicoot" feiert nun auch Insomniacs Jump&Run-Drache "Spyro" sein Comeback auf der aktuellen Konsolengeneration. Die Fantasy-Welten der PSOne-Klassiker wurden für die "Reignited Trilogy" von Grund auf neu gebaut, das Level-Layout der Originale blieb aber erhalten.

KRITIK • PS4, Xbox One • Heute gehört das kalifornische Studio Insomniac zu den renommiertesten PlayStation-Entwicklern - Marken wie "Marvel's Spider-Man", "Ratchet & Clank" oder die "Resistance"-Reihe sind untrennbar mit dem Sony-Kosmos verknüpft. In den 90-ern waren die Mannen um Branchen-Veteran Ted Price allerdings noch ein unbeschriebenes Blatt - etwas, das sich erst durch die Veröffentlichung von "Spyro the Dragon" änderte: Der damals noch exklusiv für die PlayStation entwickelte Jump'n'Run-Drache stieß mit kräftigen Flügelschlägen zielstrebig in die höchsten Verkaufssphären vor und wurde prompt zum Serien-Täter.

Heute ist der Teenie-Drache leider ziemlich in Vergessenheit geraten - vor allem Retro-affine Gamer erinnern sich noch wohlig an das freche Schuppentier und seine spring- bis flug-fidele Rettung einer von kauzigen Reptilien bevölkerten Fantasy-Welt. Genau diese Debüt-Abenteuer hat "Skylanders"-Entwickler "Toys for Bob" jetzt fit gemacht für die aktuelle Konsolen-Generation: Inspiriert vom erfolgreichen Comeback seines Jump'n'Run-Zeitgenossen Crash Bandicoot kommt Spyros "Reignited Trilogy" ("neu entzündete Trilogie") mit dem Debüt-Auftritt des Drachen, dem Nachfolger "Gateway to Glimmer" sowie "Year of the Dragon".

 



 

Für die Neuauflage hat Toys for Bob sämtliche Figuren und Spielwelten aus Insomniacs Original mithilfe der aktuellen "Unreal Engine" neu konstruiert - das Resultat ist ein Jump'n'Run-Abenteuer, das zwar modern aussieht, sich aber noch genauso spielt wie damals. Ein Umstand, der sich heute leider als Achilles-Ferse erweist: Während die knackschweren und geradlinigen "Crash Bandicoot"-Level erstaunlich gut gealtert sind, wirken die "Spyro"-Welten nach heutigen Maßstäben oft leer und anspruchslos. Zur Erklärung: 1998 zählte das Original zu den ersten 3D-Jump'n'Runs für die PlayStation, bei dem der Spieler viel Bewegungsfreiheit genoss. Entsprechend experimentell und rudimentär war an vielen Stellen das Spiel-Design - etwas, das sich 20 Jahre später unangenehm bemerkbar macht.

Was dagegen unverändert großartig funktioniert, das sind Animation und Steuerung des knuffigen Drachen-Helden: Der trabt heute wie damals wunderbar geschmeidig durch die Levels, springt, prescht mit gesenktem Kopf voran oder segelt nach einem Doppelsprung feuerspeiend durch die Lüfte. Wer der "Reignited Trilogy" das veraltete Level-Design und einen übertriebenen Motion-Blur-Effekt nachsehen kann, der bekommt ein pralles und wunderschön präsentiertes Nostalgie-Paket. Das legt zwar eine weniger treffsichere Spielspaß-Landung hin wie die "N.Sane Trilogy" vom Kollegen Crash – doch die Rettung der Drachen ist für junge enbenso wie jung gebliebene Fantasy-Fans noch immer einen Rundflug wert.

 

Note: 7.5 (GUT)

 

 

WERTUNGEN: 1.0, 1.5, 2.0 = ungenügend • 2.5, 3.0, 3.5 = mangelhaft • 4.0, 4.5, 5.0 = ausreichend • 5.5, 6.0, 6.5 = befriedigend • 7.0, 7.5, 8.0 = gut • 8.5, 9.0, 9.5 = sehr gut • 10 = bahnbrechend


CRASH BANDICOOT N.SANE TRILOGY • Mitte der 1990er war Crash Bandicoot noch der Lieblings-Springinsfeld der Generation PlayStation, heute ist die Beutelratte mit dem irren Blick nur noch ein Jump'n'Run-Held von vielen: Seitdem Activision das ehemals von "Uncharted"-Macher Naughty Dog entworfene Jump'n'Run-Tier übernahm, wurde es schlagartig ruhig um… (MEHR)