Mit den Mini-Ausgaben seiner Konsolen-Klassiker "NES" und "Super NES" hat Nintendo echte Verkaufsschlager gelandet. Zeitweise waren die kleinen Systeme im regulären Handel vergriffen und wurden
deshalb zu horrenden Preisen gehandelt, erst später nahm der Hersteller die Produktion wieder auf - um die unverändert hohe Nachfrage zu befriedigen. Zuletzt hat Sony sich mit seiner "PlayStation
Classic"-Konsole an dem durch Nintendo eröffneten Marktsegment versucht, der Erfolg der Vorbilder blieb allerdings aus: Die Auswahl der auf dem System vorinstallierten Spiele traf nicht den
Geschmack der Retro-Gemeinde, weiterhin sorgten technische Probleme bei der Emulation für schlechte Kritiken und lange User-Gesichter.
Trotzdem galt ein "N64 Mini" - also die verkleinerte Classic-Version von Nintendos letzter Modul-Konsole (1997) - als beschlossene Sache. Entsprechend waren viele Sammler schon dabei, Platz neben
Mini-NES - und SNES zu schaffen. Scheinbar umsonst: In einem Interview mit dem "Hollywood Reporter" verrät Nintendos US-Boss Reggie Fils-Aimé, dass man die Produktion der bekannten Minis nach dem
Weihnachtsgeschäft einstellen würde - scheinbar ist die Nachfrage weitgehend befriedigt und der Mini-Hype vorbei. Bemerkenswerter ist aber eine andere Aussage: Fils-Aimé weist darauf hin, dass
das "Classic"-Programm des Herstellers mit den bereits bekannten Geräten abgeschlossen wäre. Oder mit anderen Worte: Wer weiterhin auf die Veröffentlichung eines ebenfalls geschrumpften N64
wartet, der hofft vergebens. Denkbar wäre allerdings auch, dass es ein "N64 Mini" zwar bereits auf dem Reißbrett gab, man die Pläne aber wegen Rechts-Streitigkeiten um die Spiele von Entwickler
Rare auf Eis legen musste. Ein Schrumpf-Version des Konsolen-Oldies ohne ikonische Klassiker wie "Banjo-Kazooie" oder "Perfect Dark" wäre undenkbar.
Oder wäre vielleicht die Herstellung des ungewöhnlich geformten N64-Controllers zu kostspielig und das System dadurch zu teuer gewesen?